Mit diesem Beitrag können wir eine kleine Startauflage drucken.
„Orkan Nylia zog auf. Sabina stellte sich vor, wie er Florian aus ihrem Leben fegte. Ihr Mund verformte sich zu einem seltsamen Lächeln bei diesem Gedanken. Die Natur war eine Parallelwelt voller eigener Gesetze, trotz ihrer Gewalt nie schuldig. Eine perfekte Komplizin.
Florian malte gerade ein unsichtbares Herz auf die Tischplatte, schrieb ihre beiden Namen hinein.
„Nylia, Nylia…“, murmelte er vor sich hin. „Oh, Nylia …”
Während sie den Geschirrspüler ausräumte, schossen seltsame Bilder durch ihren Kopf. Sie sah sich als eine Art rachsüchtige Fee, mit einem Messer in der Hand, entschlossen, Florian abzustechen. Heftig schüttelte sie den Kopf, um den Tagtraum aus ihrem Gehirn zu verbannen, dann stellte sie für Florian und sich Teller und Gläser auf den Tisch und schnitt den Käse und das Brot in Scheiben. Allmählich verschwanden die Bilder. Als sie draußen den Thymian für den Tee zog, löste der Wind ihr nur lose zusammengestecktes Haar.“
Die Idee zum Buch kam Magdalena Jagelke, als sie sich selber der Willkürlichkeit der Natur ausgesetzt sah: Nach einer Lesung in Berlin steckte sie wegen eines Orkans in einem Hotelzimmer des Holiday Inn in Prenzlauer Berg fest (Grüße gehen raus, you saved her!). Ein Teil des Romans entstand noch in derselben Nacht. Zurück zu Hause, recherchierte Magdalena in den Mooren der Umgebung, in der sie lebt – und schrieb weiter!
Der Roman “Tortur.” ist genau das richtige Buch für alle, die einen unterschwelligen Thrill lieben, aber einen ungewöhnlichen Erzählstil vorziehen. Verknappt auf das wesentliche erzählt Magdalena Jagelke von einem Verbrechen.
Ein gutes Buch braucht einen guten Druck - das ist das Ziel dieser Kampagne. Literarische Perlen finden sich nicht nur in großen Verlagen, sondern gerade in kleinen Verlagen. Hier können wir Bücher machen, die etwas wagen, die anders sind als der „Mainstream“.
Mit eurer Unterstützung gelingt das gleich viel leichter. Eure Spende hilft uns dabei, die Druckkosten und die Kosten für ein schönes Layout zu stemmen.
Als Indie-Verlag stehen wir seit Monaten unter großem finanziellen Druck. Vor allem die Kosten für Papier und Druckerei sind stark gestiegen und belasten unser Budget. Das Geld aus diesem Crowdfunding investieren wir in das Design, den Satz und einen nachhaltigen Druck einer kleinen Erstauflage.
Magdalena Jagelke, geboren in Polen, lebt seit 1986 in Deutschland. Ihr letzter Roman „Ein gutes Verbrechen“ erschien 2018 und wurde unter anderem in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und der tageszeitung (taz) rezensiert. Darin erzählte sie die ungeheuerliche Tat einer Mutter. 2015 veröffentlichte der Verlag CulturBooks ihre Storys unter dem Titel „Sich in Polen einen Bob schneiden lassen“.
Voraussichtlich im Sommer 2024 wird sie im Künstlerhof Schreyahn als Stipendiatin sein, um an einem weiteren Roman zu arbeiten und „Tortur“ zu präsentieren.
Beim ammian Verlag widmen wir uns in Sachbüchern der Geschichte der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Außerdem geben wir das Geschichtsmagazin DIE MARK BRANDENBURG heraus und veröffentlichen ausgewählte Belletristik aus Deutschland und Europa.