Ich hab das Projekt heute optimistisch an eine stationsleitende Intensivkrankenschwester weitergleitet. Die Reaktion war die:
"Ärzten wird sowieso der Arsch gepudert
: ..absolut lächerlich des Video. .....und die Leute glauben das auch noch"
Es ist wahrscheinlich jetzt echt schwierig, eine Stellungnahme zu machen, zumal es sich um einen ziemlich pauschalisierten Kommentar handelt. Aber vielleicht fällt Ihnen ja was ein, was ich an die Intensivabteilung weitergeben könnte. Grüsse
Hallo Biggi,
vielen dank für die Rückmeldung! Ich finde es gut, dass Sie das auch so äußern, weil Ihre Freundin sicher nicht allein ist mit dem Gedanken.
Ich glaube, Grundproblem für ein solches Gefühl ist die fehlende Solidarität zwischen manchen Pflegenden und manchen Ärztinnen/Ärzten. Das ist bei manchen leider tief im Kopf drin. Das bekommt man auch nicht in einem Gespräch raus. Das liegt leider auch daran, dass Pflege und Ärzteschaft in den letzten Jahrzehnten immer wieder gegeneinander ausgespielt wurde. Fakt ist, dass eine gelungene Arbeit von beiden Grundvoraussetzung für Patientenversorgung ist. Eine der beiden Berufsgruppen als wichtiger zu erklären wäre falsch, weil man beide braucht, die eben auch zusammenarbeiten müssen. Es wird Zeit, dass der Lobbygedanke nachlässt und man sich dem großen, ganzen zuwendet. Und das ist die Patientenversorgung. Es ist absolut zweifelsfrei, dass dafür die Arbeitsbedingungen nicht nur für Ärzteschaft sondern auch für die Pflege besser werden müssen. Deshalb setzen wir uns auch für die Verbesserung der Pflegesituation ein, hier sind wir aber erst in einer konzeptionellen Phase. Es kann sein, dass wir hier nochmal eine Crowdfunding-Kampagne starten (dann mehr in Richtung Verbesserung der Pflegesituation) und dann die bekannte stationsleitende Intensivkrankenschwester hoffentlich anders denkt. Aber nochmal: Die Bedingungen für alle Berufsgruppen, die in der Patientenversorgung aktiv sind, müssen aufgewertet werden. Deshalb sollten wir alle zusammen an einem Strang ziehen.
Ein gelungenes Beispiel ist die Twitter-Bewegung Twankenhaus, in der Tätige im Gesundheitswesen aus ganz verschiedenen Bereichen gemeinsam versuchen, Verbesserungen zu bewirken.
Viele Grüße
Benedict Carstensen