In der Tanzperfomance „Schrebers Visionen“ folgt das Publikum den Darstellern in verschiedene Gartenparzellen. Hier werden Aspekte aus Schrebers Leben, seine Philosophie und zeitgemäße Entwicklungen tänzerisch, gesanglich und musikalisch dargeboten. Es wird unterstellt, dass die Erziehungspraktiken Schrebers auf das Leben seines Sohnes Daniel Paul Schreber fatale Auswirkungen hatten.
Kostüme erscheinen zunächst „normal“, offenbaren sich dann allerdings als sehr freizügig. Die scheinbar heimelige Idylle bricht langsam auf. So thematisieren die TänzerInnen in einem naturbelassenen Garten die von Schreber verbotene Masturbation und von ihm entwickelte Maßnahmen gegen ebenjene. Gleichzeitig tauchen immer wieder die schreberschen orthopädischen Apparaturen zur „gleichmäßigen Förderung normaler Körperbildung“ (Moritz Schreber 1858) im Gartenflair auf. Inszeniert in der beschaulichen Kleingartenkulisse, gehen urban collective und Gäste gesellschaftlichen Abgründen nach und setzen sich mit Veränderung und Kontinuität traditioneller Werte und Normen auseinander.
Tanz- und Theaterbegeisterte und alle, die ein Stück außerhalb einer festgelegten Bühne sehen wollen, sind in unserem Stück Schrebers Visionen gut aufgehoben.
Die Zuschauer sollen in der Kleingartenanlage den Geist Schrebers entdecken und unsere Interpretationen zu seiner Person sowie seinen Theorien aufnehmen und eigene Erziehungsmethoden hinterfragen. Ist das, was wir heute lehren auch in hundert Jahren noch gut und richtig?
Als junges Tanzkollektiv in Leipzig möchten wir uns in der freien Tanzszene der Stadt etablieren. Für die Förderung der künstlerischen Vielfalt in Sachsen benötigen wir eure Unterstützung.
Unsere Stücke werden nicht für die Bühne eines Hauses produziert, sondern bewegen sich im öffentlichen und alltäglichen Raum, lokal, regional und international.
Schrebers Visionen beschäftigt sich mit einer Leipziger Persönlichkeit in einem die Stadt prägenden Ort.
Der Großteil des Geldes wird für die Gagen unserer Gäste ausgegeben (SchauspielerInnen, Gasttänzerin, Sängerin, Musiker, Kostümbildnerin, Bühnenbildner, Dramaturg und Techniker). Die Materialkosten können wir mit unserer bisherigen Finanzierung von der Stadt Leipzig decken. Ein kleiner Teil des Crowdfunding-Geldes wird noch für den Rest der Kostüme und für die Miete von Lautsprechern ausgegeben. Wenn wir das Fundingziel sogar übertreffen, können wir auch uns, dem Kernteam, Gagen zahlen.
Das Tanzkollektiv urban collective bestehend aus Ramona Lübke, Claire Wolff, Anja Dietzmann und Ronny Hoffmann.
Mehr Informationen unter: www.urbancollective.de
urban collective