Wir möchten unseren Film 'voll' produzieren.
Inhalt:
Es ist Sommer in Berlin. Unsere Protagonistin Lia und ihre Freunde sind auf dem Weg zu einer Homeparty. Ihre Freunde wissen nicht: Lia kämpft seit einiger Zeit mit aufkommenden Panikattacken. In Verbindung mit Alkohol und der Vorfreude auf völliges Vergessen heute Nacht geht jeder von ihnen anders mit seinen Problemen um. Während ihre Freunde ihre inneren Konflikte auf ihre Art und Weise nach außen tragen, versucht Lia, die Kontrolle über sich und auch alle anderen zu behalten. Das führt zu Angstzuständen, die Lias Kopf und Körper für kurze Momente einnehmen.
Angstzustände:
Die Angstzustände passieren, für ihre Freunde nicht sichtbar, in Lias Kopf. Der Zuschauer allerdings sieht sie in Form von Tanzsequenzen. Jeder Zustand hat eine andere Stimmung, die durch die Choreographie und die Emotionen des Tanzes, vermittelt werden soll. Der Tanzstil variiert zwischen kontrollierten Balletbewegungen und aufbrechenden Contemporaryelementen. Er findet in der jeweiligen Szene, als Verfremdungseffekt ihrer Panik, ungesehen vor ihren Freunden, statt.
Persönlicher Bezug:
Ich bin in Berlin aufgewachsen und habe einen Freundeskreis hier, den ich teilweise seit dem Kindergarten oder der ersten Klasse kenne. Er ist oftmals wie eine zweite Familie für mich gewesen. In Berlin aufwachsen bedeutet viele Möglichkeiten, viele Menschen und viele Freiheiten in alle Richtungen. Das hat sowohl positive als auch negative Seiten. Beide Seiten haben meine Freunde und mich geprägt und verändert. Als ich mit 19 angefangen habe Panikattacken zu bekommen, begann ich mit Ballett und Contemporary. Tanz war schon immer ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und hilft mir, Dinge auszudrücken, die ich nicht verbal kommunizieren kann. Er hat mir sehr geholfen mit den Attacken umzugehen, weswegen ich ihn hier als Ausdrucksmittel gewählt habe. Ich möchte mit VOLL zum Einen einen Ausschnitt aus dem Leben junger Erwachsener aus Berlin zeigen, die zusammen aufgewachsen sind und versuchen, trotz aller inneren und äußeren Problemfaktoren füreinander da zu sein. Zum Anderen geht es um die Widersprüchlichkeit in den inneren Konflikten einer jungen Frau. Einerseits besteht der Wunsch zu helfen, andererseits der Drang nach Anerkennung dafür. Sie hat den Wunsch, egoistischer sein zu können, ohne zu merken, dass auch sie nicht völlig selbstlos ist.
Ziele:
In unserem Film geht es sowohl um Freundschaft und Angststörungen, als auch um Tanz als Darstellungsmittel von inneren Gefühlszuständen. Unser Ziel ist es, eine persönliche, authentische Geschichte zu erzählen, hauptsächlich mit Darsteller*innen, die ebenfalls in Berlin aufgewachsen sind und ähnliche Situationen wie ihre Rollen, erlebt haben.
Wir möchten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Angststörungen nicht immer von außen für andere sichtbar passieren, sondern auch viel im Inneren einer Person vorgehen kann, unzugänglich für Außenstehende. Mit dem Geld schaffen wir es, den Film zu verwirklichen und eine sehr persönliche Geschichte mit Fokus auf Angststörungen auf die Leinwand zu bringen.
Zielgruppe:
In erster Linie ist der Film nicht auf eine bestimmte Zielgruppe gerichtet. Die Geschichte und die Charaktere im Film geben sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen Raum, zum Nachdenken und Identifizieren. Zusätzlich richtet sich der Film sowohl an Betroffene von Angststörungen und deren Angehörige, als auch an Tanzliebhaber*innen, die Tanz gerne mehr als Kunst- und Ausdrucksform in Filmen verwendet sehen möchten.
Ich bin eine junge Filmemacherin und Editorin. Ich habe mir sehr lang nicht zugetraut, selber Regie zu führen und den dafür nötigen Mut aufzubringen. Ich sitze schon zwei Jahre an der Idee für diesen Film und freue mich deswegen umsomehr, dass ich endlich beschlossen habe, es zu wagen und dieses Projekt umzusetzen. Es ist ein unglaublich persönliches Projekt für mich und auch ebenso für einen Teil der Darsteller*innen, die mit mir teilweise schon sehr lange in gutem Kontakt stehen und auch die Entwicklung meiner Angststörung miterlebt haben. Ich denke, es ist etwas Besonderes, so hautnah eine Geschichte zu erzählen, mit Menschen, die auch aus dem gleichen Hintergrund kommen, wie ihre Rollen. Ich habe mich viel mit der Darstellung von Angstzuständen im Film beschäftigt und wollte eine eigene persönliche Art und Weise finden, das Innenleben meiner Protagonistin darzustellen. So habe ich mich schlussendlich für Tanz entschieden. Mir hat Tanz im Umgang mit meiner Angststörung sehr geholfen und ich glaube, es ist eine Kunstform, die in Filmen noch mehr verwendet werden könnte, um in den Kopf einer Protagonist*in einzutauchen und die innere Gefühlswelt zu verstehen. VOLL ist kein Projekt, welches einem Lösungen bietet, sondern Themen offen anspricht und Raum zur Selbstreflexion gibt. Es überlässt einem selbst, es anzunehmen oder abzulehnen. Unsere Geschichte ist echt, nah und unverfälscht. Ein junges Filmteam kreiert eine Geschichte über eine Gruppe von Menschen, die versuchen, mit ihren Schicksalen und Problemen umzugehen.
Wir würden uns unglaublich freuen, wenn ihr dieses Projekt unterstützen und uns die Chance geben würdet, es zu realisieren.
Wir drehen diesen Film unabhängig von einer Filmhochschule und sind daher auf eure Unterstützung über das Crowdfunding angewiesen. Ich habe letztes Jahr den Förderpreis für Schnitt gewonnen und werde das Preisgeld auch in dieses Projekt stecken, wodurch wir zwar ein Startkapital haben, aber für den Rest eure Hilfe brauchen. Wir alle sind Student*innen, die keine Vergütung für dieses Projekt erhalten, weswegen das ganze Geld in die Vorbereitungen und in den Dreh gesteckt wird. Die Vorproduktion wird im Mai und im Juni stattfinden und Anfang Juli haben wir sieben Drehtage angesetzt. Alles Geld, welches hier gespendet wird, geht zu 100% in die Produktionskosten für den Film.
Unser Team setzt sich zusammen aus:
Student*innen der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf ausgebildeten Choreograph*innen
teils Schauspieler*innen und teils Laiendarsteller*innen.
Regie und Buch / Sianne Gevatter
Dramaturgische Beratung / Victor Kunze
Produktion / Gila Beros und Juliane Pielucha
Kamera / Konrad Waldmann
Ton / Oskar von Gilgenheimb und Richard Meyer
Montage / Eva Geib und Sianne Gevatter
Choreographie / Tanja Haase
Regieassistenz / Lina Drevs
Voll Team