Crowdfinanzieren seit 2010
Wir befinden uns im Jahre 2014 n.Chr. Ganz Südtirol wurde von Apfel-Monokulturen niedergewalzt ... Ganz Südtirol? Nein! Ein von unbeugsamen Vinschgern bevölkertes Dorf im Obervinschgau hört nicht auf, den Apfelbaronen Widerstand zu leisten. Gemeinsam macht man der Apfel-Lobby im Bauernbund, in der Landesregierung, in der Pharmaindustrie und in den Medien das Leben schwer ..
Finanzierungszeitraum
14.01.15 - 01.03.15
Realisierungszeitraum
2015
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): €
10.500 €
Stadt
Mals
Kategorie
Film / Video
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Worum geht es in dem Projekt?

Wir arbeiten an einem Dokumentarfilm mit dem Titel "Das Wunder von Mals". Mals ist eine Gemeinde im Obervinschgau. Warst du schon einmal dort? Dann kennst du ja die eigenartige Schönheit dieses Talkessels. Dort siehst du nämlich eine Landschaft aus lange vergangenen Tagen: wogende Kornfelder, grüne Wiesen, Rinder und Schafe, Obst und Gemüse, kleine Baumgruppen dazwischen, gewundene Wege und Pfade ... Eine unglaubliche Vielfalt!

Weiter westlich, im Unteren Vinschgau, suchst du diese Schönheit vergeblich. Sie wurde in den letzten 15 Jahren zerstört. Kilometer um Kilometer siehst du hier ausschließlich Apfelplantagen. In Reih und Glied, in endlosen Bahnen stehen hier Apfelbäume, die gar nicht mehr aussehen wie Apfelbäume. Zurechtgestutzt für die Bedürfnisse der Pflücker, sieht ein Baum wie der andere aus. Der Abstand zwischen den Baumreihen entspricht genau der Breite des Sprühwagens, der rund zwanzig mal pro Jahr ausrückt. So oft werden die Pflanzen hier nämlich in giftige Nebel gehüllt, mit Pestiziden behandelt. Und mit der Schönheit der Landschaft verschwand auch die Artenvielfalt. "Schädlinge" wurden gezielt vergiftet. Andere Tiere verschwanden mit ihren Lebensräumen.

Zur Zeit aber rollt diese Monokultur-Dampfwalze auch auf den Obervinschgau zu. Da es nämlich Jahr für Jahr wärmer wird, können nun auch hier Äpfel angebaut werden. Apfelbarone bieten stolze Preise für das Land. Können die Menschen im Obervinschgau diesen Angeboten widerstehen? Da und dort tauchen jedenfalls bereits die ersten Apfelanlagen auf.

Das Resultat: durch die Windverhältnisse auf der Malser Haide zeigt sich das Pestizid-Problem auf besonders dramatische Art und Weise. Ein Nebeneinander von konventioneller und biologischer Anbauweise ist nicht möglich. Das Gift schlägt sich flächendeckend auf Fluren und Feldern nieder, aber auch auf Spielplätzen und Schulhöfen.

Dieses Problem bewegt immer mehr Menschen in Mals über ihren Schatten zu springen. Alte und junge Menschen. Bauern, Handwerker, Händler und Ärzte. Öffentlich fordern sie eine Volksabstimmung. Das Ziel: eine pestizidfreie Gemeinde Mals. Ein frischer Wind weht durch die Region. Immer neue Initiativen entstehen. Immer neue Aktionen werden durchgeführt. Nächtelang werden Transparente aus alten Bettlaken genäht und eines morgens ist es soweit: an 250 Häusern des Dorfes flattern die Forderungen der Pestizidgegner im Wind.

Doch es formiert sich auch eine mächtige Lobby von Pestizid-Befürwortern. In der Landespolitik, im Bauernbund, in den Medien und in der Pharmaindustrie: ganz harmlos seien die Pestizide. Eine Volksbefragung sei auf jeden Fall der falsche Weg. Sie sei überhaupt illegal. Denn über eine solche Frage könne nur auf EU-Ebene abgestimmt werden. Usw. Usf.

Denn alle haben etwas zu verlieren.

  • Die Südtiroler Landespolitiker fürchten, dass die direkte Demokratie Schule machen könnte.
  • Die Obstbauern fürchten um aktuelle und zukünftige Profite,
  • ebenso wie die Pharmaindustrie.
  • Die Medien singen brav das Lied der Mächtigen, von deren Werbeeinschaltungen sie leben.

Johannes Unterpertinger, Sprecher des Promotoren-Komitees für die Abhaltung einer Volksbefragung, sagt: "Wäre ich still, so hätte ich weniger Arbeit, weniger Ausgaben und weniger Ärger". Sein Garten wurde verwüstet, er selbst wurde verbal von einem Obstbauern attackiert: "Wenn ich dich erwische, fahre ich mit dem Traktor über dich drüber, bis die Gedärme rausspritzen!" Doch Johannes Unterpertinger zitiert Berthold Brecht: "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, der hat schon verloren."

Nach zahlreichen Hindernissen und Rückschlägen - und vielen kleinen Wundern in letzter Sekunde - kommt es tatsächlich zur Volksabstimmung: 75 % der Bevölkerung stimmen gegen die Verwendung von Pestiziden. Bei einer Wahlbeteiligung von beinahe 70 %. Medien in ganz Europa berichten darüber. Die Gemeinde Mals wird mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis ausgezeichnet. Einladungen kommen von allen Seiten. Auf dem Jahreskongress der Schmetterlingsforscher in Irland bricht Jubel aus. Man spricht vom "Miracle of Mals" und möchte den nächsten Jahreskongress im Obervinschgau abhalten.

Doch die Pestizid-Lobby gibt nicht auf. Die Abstimmung sei "null und nichtig" titelt die führende Tageszeitung Südtirols bereits am Tag nach der Abstimmung.

Der Ausgang der Geschichte ist also noch offen.

Doch die Befürworter der Pestizidfreiheit haben gelernt, dass sie in Wirklichkeit die Mehrheit darstellen. An ihnen führt kein Weg vorbei. Und sie wollen eine Region ohne Pestizide, eine Region im Aufbruch zur Modell-Region der Nachhaltigkeit, eine Region mit mutigen Menschen, die für ihre Ziele kämpfen.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Unsere Zielgruppe sind all jene, die unter der Zerstörung unserer Umwelt leiden und die sich nach Auswegen sehnen. All jene Menschen also, die Inspiration suchen und wissen wollen, auf welche Weise sie den Kampf gegen kurzsichtiges Wirtschaften und für eine nachhaltige Lebensweise aufnehmen können.

Denn das wirkliche Problem hinter allen Umweltproblemen ist die Organisation unserer Wirtschaft.

  • Unser Wirtschaftssystem zwingt uns nach kurzfristigen Profiten zu streben, ohne Rücksicht auf Nebenwirkungen für Mensch, Tier und Umwelt.
  • Das führt zu vielen Auswüchsen. Zum Beispiel: Monokulturen.
  • Pestizide sind lediglich ein besonders rücksichtsloses Mittel zur Errichtung solcher Monokulturen.

Aufrechterhalten wird dieses Wirtschaftssystem durch eine Politik im Würgegriff der Lobby-Interessen, welche die Wünsche der Bevölkerung weitgehend ignoriert.

In dem man sich in Mals gegen Pestizide ausspricht, spricht man sich gleichzeitig gegen Monokulturen aus, gegen kurzsichtiges Wirtschaften und gegen eine Scheindemokratie, die dieses System erzeugt und aufrechterhält.

Es war taktisch klug von den Malsern ein leicht verständliches, klar abgegrenztes und tatsächlich erreichbares Ziel zu definieren. Denn dies bewirkte, dass immer mehr Menschen über ihren Schatten sprangen und nun für ihre Überzeugungen einstehen. Dabei realisieren sie mehr und mehr, dass sie mit ihren Sorgen und Wünschen nicht alleine sind. Und sie bemerken schließlich, wie viel sie gemeinsam bewirken können.

Genau diesen Wandlungsprozess wollen wir in unserem Dokumentarfilm zeigen und damit vielen andere Menschen, in vielen anderen Regionen Mut machen.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Wir wollen unseren Zusehern Mut machen zu ihren eigenen Zielen zu stehen. Wir wollen ihnen zeigen, was aus kleinsten Anfängen entstehen kann. Wir wollen zum Engagement verführen.

Das alles können wir nur tun, wenn wir unsererseits Unterstützung erhalten, um diesen Film zu produzieren.

Daher bitten wir all jene, die dieses Thema berührt, uns im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten zu helfen. Der eine durch Bestellung einer DVD oder Blu-Ray, der andere durch eine beherzte und großzügige Unterstützung des Projektes.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Dokumentarfilm-Arbeit kann man auch als Jagd nach dem besonderen Augenblick betrachten. Als Jagd nach einem Augenblick, in dem sich auf unvergessliche Weise zeigt, was man tatsächlich zeigen will und muss. Je mehr Drehtage man daher investiert, umso höher die Chance, genau diese Augenblicke zu erleben, umso besser der fertige Film.

Drehtage sind allerdings teuer. Nicht nur aufgrund der Honorare für Gestalter, Kamera- und Tonmann oder wegen der Kosten des Equipments, sondern hauptsächlich aufgrund der jeweils nötigen Nachbearbeitung. Das ganze Material muss gesichtet, ausgewertet und geschnitten werden. Und das dauert zwei bis drei Mal so lang wie der eigentliche Dreh. Wir gehen insgesamt von 7 Arbeitstagen pro Drehtag aus (3 Personen am Drehort und 4 Tage Nachbearbeitung) und rechnen daher mit Kosten von € 3.500,- pro Drehtag (inkl. Equipment und Nachbearbeitung).

Über Crowdfunding wollen wir zunächst einmal 3 Drehtage finanzieren, also ein Filmbudget von € 10.500,- sicherstellen. Aber wer weiß: Vielleicht gelingt uns ja auch mehr. Insgesamt wollen wir 30 bis 45 Drehtage in Mals finanzieren. Unser Traum ist es natürlich einen möglichst großen Teil davon über Freunde und Förderer, also über Crowdfunding zu ermöglichen. Überschreiten wir unser Fundingziel also um € 3.500,- so ist ein weiterer Drehtag finanziert, zwei Mal € 3.500,- bedeuten zwei Drehtage mehr ...

Wer steht hinter dem Projekt?

Alexander Schiebel lebt und arbeitet seit Jänner 2013 in Meran, Südtirol. Hier hat er den Dokumentarfilm-Blog "Südtirol erzählt" aufgebaut, in dem Monat für Monat Kurz-Dokumentationen über interessante Personen und Geschichten in Südtirol veröffentlicht werden (unter anderem über Touriseum, Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Meraner Kurhaus, Pur Südtirol, Weingut Manincor, Ottmanngut, Caffè Caroma, Hotel La Perla, Weingut Kränzelhof, Winterschule Ultental ...).

In seiner Wahlheimat Südtirol produziert er auch Filmbeiträge für die aktuelle Kampagne der Südtirol Marketing Agentur mit dem Titel #wasunsbewegt (zur Zeit über das Kloster Marienberg, die Fasnacht in Tramin und die Via Claudia Augusta).

Seit Herbst 2014 arbeitet Alexander Schiebel zusammen mit Martin Rattini und Mauro Podini von der helios Film in Bozen an dem Dokumentarfilm "Das Wunder von Mals" über den Kampf der Malser Bevölkerung für eine pestizidfreie Gemeinde Mals.

Martin Rattini arbeitet seit 15 Jahren als Fotograf und Kameramann und ist somit das Auge der helios Film, die er 2001 mitbegründet hat. Zu seinen Filmen zählen eine Reihe von Kindersendungen zu Themen wie Kinderrechte, Spielen, Geld, Radfahren und Müllvermeidung. Als Kameramann arbeitet an Produktionen von ZDF/ARTE, ORF und RAI.

Mauro Podini lebt seit 1997 in Südtirol. Nach seinem Studium des Dokumentarfilms in Bologna und dem Besuch der Filmschule Zelig gründet er die helios Film mit.
Seit 2001 führt er Regie und schneidet Dokumentarfilme, wie u.a.

  • "In difesa della Pachamama" (2003) über den Kampf gegen die Privatisierung des Wassers in Bolivien
  • "Das bin ich" (2007) über die Arbeit verschiedener Sozialgenossenschaften
  • und die Dokumentarfilmreihe "So nah und doch so fern" (2006-2008)
  • sowie "Tutti frutti" (2014)

helios sustainable films ist eine werteorientierte Filmproduktion aus Bozen/Südtirol. Seit 2001 stellt helios Dokumentarfilme zu sozialen und ökologischen Themen her mit dem Ziel die Welt zu bewegen und ein Stück weit zu verändern.
Zu den von helios produzierten Filmen zählen:

  • "La Lupa e il Serpente" (ECU 2002)
  • "Donnerwetter - Ein Film über das Klima im Wandel" (IT/CAN 2005)
  • "Ein ladinisches Wintermärchen" (IT 2009)
  • "Hans Glauber - Der Sonne entgegen" (IT 2010)
  • "Alles ist nOrmal" (DE/IT 2014)
  • und viele andere.

helios & web video group

Impressum

14.02.15 - Ein großes DANKESCHÖN an alle...

Ein großes DANKESCHÖN an alle UnterstützerInnen.
Die Fundingschwelle ist überschritten!

JETZT bleiben uns noch 15 Tage. Jede weitere Unterstützung hilft uns, von öffentlichen Stellen UNABHÄNGIG zu bleiben.

Nichts ist unmöglich! Wenn wir € 35.000,- erreichen, können wir mit diesem Budget den Kampf der Malser im Frühjahr und Sommer begleiten und die Dreharbeiten abschließen.

Bitte nicht locker lassen! 1000 DANK!

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