helfen bei der Anschaffung von Material und Spezialwerkzeug für den ersten Prototyp, der nach unseren Versuchen einer gemeinnützigen Organisation zu Gute kommt.
Stand-up-Paddling (kurz SUP) boomt und hat mittlerweile alle Gewässer, ob Meer, Fluss oder See, erobert. Das Stehpaddeln ist zur Trendsportart für Jung und Alt geworden und soll sogar olympisch werden. Nicht erst seitdem »Corona-Sommer« steigen die Verkaufszahlen von SUP-Boards. Allein auf dem Brett, umgegeben von Wasser, bedeutet das »Suppen« Freiheit, Unabhängigkeit und Entspannung und ist eine echte Natursportart. Sportlerinnen und -sportler benötigen wenig Infrastruktur, die Wild- und Wassertiere stören könnte und können direkt an heimischen Gewässern aktiv werden.
Wenig umweltfreundlich dagegen ist bislang die Herstellung von Surfmaterial und -zubehör. In der Regel bestehen herkömmliche Surfboards aus erdölbasierten Kunststoffen. Aufblasbare Boards, sog. iSUPs, bestehen größtenteils aus Polyvinylchlorid (PVC), die festen Hardboards aus Polystyrol oder Polyurethan im Kern. Für die Beschichtung werden Polyester- oder Epoxidharze verwendet und mit Glas und Carbonfasergeweben verstärkt. Genau das wollen wir ändern und ein vollständig ökologisches SUP-Hardboard aus recycelten und natürlichen Materialien entwickeln: das »ecoSUP«. Unsere ersten Entwicklungsversuche haben bereits zu vielversprechenden Ergebnissen geführt.
Für den Kern verwerten wir Balsaholz aus ausgedienten Rotorblättern von Windenergieanlagen. Diese fallen nach ihrem Lebenszyklus als Abfall an. Im Sinne einer möglichst langen CO2-Bindung ist es sinnvoll, stoffliche Verwertungsmöglichkeiten für das Balsaholz zu finden, anstatt es einfach zu verbrennen. Für den Rohstoff Balsaholz schaffen wir einen neuen Verwertungskreislauf und reduzieren langfristig unseren CO2-Ausstoß. Die Hülle des »ecoSUP« soll aus 100 % natürlichem Biopolymer bestehen. Hierbei konzentrieren wir uns auf den Einsatz von Flachsfasern, da sie über hervorragende mechanische Eigenschaften verfügen und in Europa angebaut werden.
Wir sind ein Team um Christoph, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut WKI in Braunschweig und wollen das erste vollständig ökologische SUP-Board entwickeln. Christoph und sein Team legten mit einer vielversprechenden Materialentwicklung und ersten Vorversuchen den Grundstein hierfür. Mit dieser Crowdfunding-Kampagne wollen wir Sichtbarkeit für das Projekt schaffen und Spezialwerkzeug und Materialkosten für den ersten Prototyp gemeinsam mit euch finanzieren. Wir möchten beweisen, dass Wassersport ohne Plastik möglich ist. Dafür brauchen wir eure Unterstützung!
SUP-Boards aus recycelten und natürlichen Materialien würden den Wassersport noch umweltverträglicher machen. Nirgendwo sonst wird der Eingriff durch den Menschen in die Natur so deutlich wie auf dem Wasser. Gigantische Müllteppiche, Plastik in den Mägen von Meeressäugern oder in Verpackungsresten gefangene Tiere sind sichtbare Zeichen unserer Wegwerfgesellschaft. Wir wollen das umweltfreundliche Surfboard vom Nischenprodukt in die breite Anwendung bringen und dabei auf ausschließlich natürliche und recycelte Materialien zurückgreifen.
Zunächst liegt unser Fokus auf SUP-Hardboards, weil das Material hier bereits verschiedensten Einflüssen, wie Feuchte, Salzwasser, UV-Strahlung sowie mechanischer Beanspruchung ausgesetzt wird. Das entwickelte Leichtbau-Kompositmaterial könnte für andere Wassersport-Boards (z. B. Surfboards, Kiteboards) und Freizeitartikel (z. B. Skateboards) angepasst werden. Unsere Vision geht sogar noch weiter: unsere Technologie könnte beim Bootsbau (z. B. Kabinentrennwände, Rumpf) oder im Mobilitätssektor (z. B. Bahn, Automobilbranche) zum Einsatz kommen, was unseren ökologischen Fußabdruck langfristig reduzieren würde.
»ecoSUP« richtet sich daher an alle naturverbundenen Wassersportlerinnen und -sportler, aber auch an alle forschungsinteressierten Menschen, die ihrer Liebe zur Natur Ausdruck verleihen und ein Zeichen gegen Umweltverschmutzung setzen wollen. Wir wollen Menschen begeistern, die mit uns die Auffassung teilen, dass Erfindergeist und ingenieurwissenschaftliches Geschick die Welt verändern können.
Leichtbau gilt aufgrund maximaler Gewichtseinsparung als Zukunftstechnologie, greift aber in der Regel auf fossile Ressourcen zurück. Schaffen wir es, Leichtbau-Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen zu entwickeln, könnten wir neue Perspektiven für ganze Branchen und Industriezweige schaffen und unseren Alltag umweltverträglicher machen.
Das »ecoSUP« wäre das erste Beispiel, an dem wir zeigen, dass Bio-Leichtbaumaterial eine echte Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen ist. Um die Konkurrenzfähigkeit sicherzustellen, unterziehen wir den neuen Bio-Hybridwerkstoff diversen Tests. Er soll nicht nur ökologischer, sondern auch durch seine hohe spezifische Festigkeit besonders langlebig sein und technische Vorteile für Leichtbau-Anwendungen bieten.
Damit möglichst viele Wassersportlerinnen und -sportler auf ökologischen Boards paddeln können und Biokunststoffe Einzug in unseren Alltag halten, braucht es Erfindergeist und Leidenschaft – zwei Eigenschaften die Fraunhofer-Forschende auszeichnen. Die Werkstätten und Labore am Fraunhofer WKI bieten dafür die besten Voraussetzungen. Die Vorversuche sind abgeschlossen und wir halten einen vielversprechenden Leichtbau-Holzschaum in Händen.
Mit Crowdfunding wollen wir die Entwicklung des ersten »ecoSUP« beschleunigen und die Anschaffung von Materialien und Spezialwerkzeug für den Prototyp finanzieren. Crowdfunding hilft Herzensprojekten wie »ecoSUP«, die nicht im unmittelbaren wirtschaftlichen Interesse liegen.
In der Regel betreiben wir bei Fraunhofer Auftragsforschung. Anders als an Universitäten oder ähnlichen Forschungseinrichtungen der öffentlichen Hand, müssen Fraunhofer-Forschende wie Christoph den Großteil der Mittel für ihre Projekte selbst akquirieren. Bund und Länder unterstützen zwar mit einer Grundfinanzierung – das macht aber gerade mal ein Drittel des Haushalts aus.
In der frühen Phase der Materialentwicklung hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt »ecoSUP« gefördert. Nun geht das Team in die Phase der konkreten Materialentwicklung, bei der normalerweise Unternehmen als Auftraggeber ins Spiel kommen. Wir wollen die biobasierten Materialien aber nicht für ein einzelnes Unternehmen entwickeln. Vielmehr soll der ökologische Werkstoff breite Anwendung finden.
Ihr als Crowd seid in diesem Fall also eine spezielle Form von Auftraggeber, nämlich die Möglichmacher! Danke, dass es euch gibt!
Das Erreichen des ersten Fundingziels (14.000 €) hilft bei der Anschaffung von Material und Spezialwerkzeug für das erste »ecoSUP«. Zur Herstellung des Prototyps optimieren wir den Balsaholzschaum und entwickeln ein passendes biobasiertes Polyesterharz. Die hergestellten Werkstoffe unterziehen wir Versuchsreihen zu mechanischen Eigenschaften, zur Verarbeitbarkeit sowie zur Dauerhaftigkeit anhand von beschleunigter Alterungssimulation in Klimakammern. Im Anschluss kommt der Prototyp einer gemeinnützigen Organisation zu Gute.
Das zweite Fundingziel (25.000 €) dient der Entwicklung von Zubehör, wie z. B. Paddel, Finnen und Finnenboxen – parallel zum »ecoSUP«. Auch dieses Zubehör unterziehen wir intensiven Praxistests hinsichtlich Einflüssen wie Salzwasser, UV-Strahlung oder mechanischer Beanspruchung. Dieses ergänzende Equipment stellen wir nach unseren Tests ebenfalls einer gemeinnützigen Organisation zur Verfügung.
Projektinitiator von »ecoSUP« ist Christoph, Forscher am Fraunhofer WKI. In seiner Freizeit ist er oft auf dem SUP unterwegs, um einen Arbeitstag sportlich in der Natur ausklingen zu lassen. Nach seinem Ingenieurstudium an der Technischen Universität Braunschweig forscht er nun an Leichtbau-Materialien und nachhaltigen Lösungen.
Die Idee für »ecoSUP« entstand während einer Urlaubsreise. Die sonst so unberührte Insellandschaft wurde durch reichlich Zivilisationsmüll getrübt. Ein Blick auf die Füße bzw. das SUP darunter machte klar, dass man als Wassersportlerinnen oder -sportler selbst Teil des Problems ist. So festigte sich der Wunsch, an nachhaltigen Materialien zu forschen. Dafür fand Christoph am Fraunhofer WKI mit seinen interdisziplinären Teams ideale Bedingungen.
Den finanziellen Grundstein für die jetzt abgeschlossene Sondierungsphase legte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Bei der Entwicklung des Materials wird das Team des Fraunhofer WKI von Forscherinnen und Forschern der Technischen Universität Braunschweig unterstützt. Das Team der TU Braunschweig ermittelt zusätzlich den ökologischen Fußabdruck der neuen Materialzusammenstellung. Bei der Machbarkeitsstudie und beim Praxistest sind außerdem Expertinnen und Experten aus dem Bereich Materialwissenschaften und der Surfszene an Bord.
Während dieser Crowdfunding-Kampagne wird das Forscherteam um Christoph von weiteren Kolleginnen und Kollegen aus der Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt: Alexandra und Federico helfen, das Projekt bekannt zu machen und euch mit den neuesten Projektinfos zu versorgen. Malgorzata forscht mit ihrem Team am Fraunhofer IMW zum Thema Crowdfunding und begleitet die Kampagne aus wissenschaftlicher Sicht. Sie haben u. a. einen Fragebogen erstellt, um herauszufinden, was euch motiviert, Projekte aus der Wissenschaft zu unterstützen.
ecoSUP
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