Die Neunte Welt am Spieltisch: Von Fantasy bis Horror
Hallo liebe Fans und Supporter!
Wir sind fast da - vielen Dank für eure weitere Unterstützung! Wir sind immer noch ziemlich überrascht und begeistert!
Die letzten Tage haben wir auch zwei Interviews gegeben - eines für Moritz Mehlems Seifenkiste, in dem auch auf etwas ungewöhnlichere Themen wie die Bekleidungswahl beim Übersetzen eingegangen wird:
http://bit.ly/1sidmng
Und dann einmal etwas weniger lustig, aber dafür mit einigen Hintergrundfragen zum Crowdfunding, die euch auch interessieren könnten, für Würfelheld:
http://bit.ly/12MdTH6
Für den Blog gibt es heute aber auch noch einen kleinen Einblick in die möglichen Spielstile von Numenera.
Wir beschreiben das Setting meistens als Science-Fantasy oder Science Fiction, die wie Fantasy erscheint. Und tatsächlich ist der offensichtlichste Umgang mit der Neunten Welt der, sie als Fantasy zu spielen: Die Charaktere befinden sich in einer Welt, deren Regeln sie nicht verstehen und die ihnen in der Folge wie Magie vorkommen. Somit macht es wenig Unterschied, ob sie sich mit Drachen oder biologischen Experimenten, Untoten oder Virusopfern, Dämonen oder Nanitenwesen herumschlagen – nur sind die Gesetzmäßigen bei Numenera im Gegensatz zur klassischen Fantasy andere und die Bandbreite verschiedener Kräfte und Phänomene weiter gesteckt (und die Monster sind deutlich schräger).
Das Setting ist offener und lässt sich in jede beliebige Richtung entwickeln. Es kann nahtlos in Sci-Fi oder cthuloiden Horror übergehen. Und es ermöglicht es, die Spieler mit völlig abgefahrenen Ideen zu überraschen, ohne das das empfindliche Gleichgewicht eines zerbrechlichen Fantasy-Königreichs gestört würde.
Gerade das Element "Menschen in einer Welt, die sie nicht verstehen und in der es geheimnisvolle, höhere Mächte gibt, die ihnen nicht immer wohl gesonnen sind" eignet auch für typisch cthulhoiden Grusel. Dazu muss man nur ein wenig an der Erzählweise arbeiten und zu dem "sense of wonder" der Numenera auch eine Düsternis und Bedrohung mit an den Spieltisch bringen. Ein sogenannter Glimmer, ein kurzes PDF zu Numenera, liefert dafür auch noch zusätzliche Hilfen bei der Charaktererstellung, Tipps und Regeln für geistige Stabilität, um den Wahnsinn auch in Zahlen zu fassen - In Strange Aeons: http://bit.ly/1GiSTVH
Wer will, kann sich auch mehr auf den Science Fiction-Aspekt konzentrieren. Ausflüge auf Raumstationen und andere Planeten sind zwar kein Schwerpunkt im Grundregelwerk, aber selbstverständlicher Teil von Erzählungen. Raumschiffe und interstellare Reisen sind fest im Hintergrund vorgesehen. Auch die Existenz der Datasphäre, der allumfassenden drahtlosen Vernetzung der Neunten Welt, kann mehr in den Vordergrund gerückt werden, um Themen wie künstliche Intelligenz, KI-Götter und virtuelle Welten ins Spiel zu bringen - was mir als großer Fan des Mangas BLAME! und der Hyperion-Romane von Dan Simmons sehr liegt. Auch hierzu gibt es einen Glimmer, Celestial Wisdom, diesmal von Ryan Chaddock Games: http://bit.ly/1yzKuJh
Mit ein bisschen Verlagerung des Schwerpunkts kann man Numenera für verschiedenste Kampagnen verwenden und eine ganz andere Stimmung am Spieltisch erzeugen. Es lassen sich heroische Fantasy-Epen auf der Erde der Zukunft schmieden oder semi-düstere Endzeitgeschichten umsetzen, wie man sie vielleicht aus Stories wie die Zeitmaschine oder Nausicaa kennt.
Und natürlich kann man das Setting auch ganz altmodisch bespielen: Man lässt seine Gruppe auf die gigantische Welt los, schaut, was sie machen wollen und reagiert darauf, in dem man einen der unzähligen Abenteueraufhänger aus dem Grundregelwerk bemüht.
Das war's für heute - liebe Grüße und weiterhin einen schönen Advent! Mháire