Der Mindestbetrag ermöglicht uns die sorgfältige Herstellung (Lektorat, Korrektorat, Buchsatz) und den klimaneutralen Druck einer kleinen Auflage.
Ihre Schicksale sind ein Abbild des 20. Jahrhunderts: Violette Dauphine wird als »Politische« im Konzentrationslager Ravensbrück interniert und für eine schreckliche Arbeit ausgewählt. Der Lagerarzt Karls, ein Psychologe aus Lettland, der sich gegen das Unmenschliche kaum wehren kann - und nicht in seine Heimat zurückkommt, ist daran nicht unschuldig. Die Lettinnen Lidija und Ilze werden nach Sibirien verschleppt, während andere diesem Schicksal entkommen. Im sowjetischen Lettland treffen sie wieder aufeinander. All ihre Leben sind miteinander verbunden: durch Beziehungen, Kinder oder durch die Umstände, unter denen sie leben.
Inga Gaile verwebt die Lebensgeschichten dieser Menschen miteinander über Ländergrenzen und Generationen hinweg. »Der Geschmack von schwarzer Erde« zeigt die Traumata, die der Zweite Weltkrieg über Generationen hinterlassen hat, unabhängig von Nation und sozialer Stellung.
Zitat Inga Gaile: »Ich habe versucht, einen Roman über Menschen zu schreiben, die in der Lage sind, ihre Menschlichkeit in Situationen und unter Umständen zu bewahren, in denen sie keinen Platz hat.«
Die lettische Bestsellerautorin lässt uns in ihrem zweiten Roman »Der Geschmack von schwarzer Erde« (Originaltitel »Skaistās«) tief in die dunkelste lettische und deutsche Geschichte eintauchen. Ein Meisterwerk der Literatur, brillant übersetzt von Bettina Bergmann.
Zur Frankfurter Buchmesse im Oktober 2024 soll das Buch erscheinen – mit eurer Unterstützung!
Das Buch richtet sich an alle Leser:innen, die sich für europäische Geschichte interessieren und gern intensive, tiefgehende Romane lesen.
Barbara Samson, Redakteurin der lettischen Tageszeitung diena, schreibt in ihrer Rezension:
»Den Grundton des Textes bilden die Grenzzustände der Seele, die von äußeren Bedingungen abhängen können oder auch nicht – wenn sich die tektonischen Platten der Emotionen verschieben, wenn der Vorhang des Tempels zerrissen wird, wenn sich die Wege in die Tiefe öffnen, die bisher sorgfältig von den Potemkinschen Fassaden der Zivilisation verdeckt wurden, spielt es keine Rolle, was die spirituellen Erdrutsche in der Psyche verursacht hat – der Wahnsinn des Alters, Krankheit, natürliche Prozesse oder die endlose Fantasie der Mitmenschen, wenn es um Schmerzen geht. [Inga Gaile] schreibt präzise über die fragile, unbestreitbare Beziehung, die das Greifbare und das Unsichtbare in der menschlichen Natur verbindet und die sich schon immer so schwer einer Analyse, Heilung und einem Verständnis unterziehen ließ.«
Eine Übersetzung aus einer kleinen Sprache in einem unabhängigen Verlag: Das ist ein größeres Risiko.
Die Vielfalt der Sprachen in Europa zugänglich machen – ein wichtiges Ziel auch für den Ultraviolett Verlag. Gerade Literatur aus kleinen Sprachen gibt es nur in sehr überschaubarer Zahl auf dem deutschen Buchmarkt. Das möchten wir ändern: Mit der Übersetzung des Romans der lettischen Autorin Inga Gaile.
Mit den Erlösen aus dem Crowdfunding unterstützt ihr die Übersetzungsarbeit von Bettina Bergmann. Außerdem können wir ein gründliches Lektorat und Korrektorat damit stemmen. Jeder Euro mehr geht in eine Ausstattung, die diesem wichtigen Text gerecht wird.
Bücher sind ihre große Leidenschaft. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Katja Völkel auch in das Verlagsgeschäft einstieg. Mit dem Ultraviolett Verlag erfüllte sie sich einen kleinen Traum, auch wenn der Buchmarkt ein hartes Pflaster ist und kleine, unabhängige Verlage jede Unterstützung brauchen. »Lesen ist Abenteuer für den Geist und Urlaub für die Seele.« Unter diesem Motto nahm der Ultraviolett Verlag unter Katja Völkels Leitung im Frühjahr 2020 die Arbeit auf. Seitdem sind dort rund 20 lesenswerte Erzählungen, Romane und Krimis für alle Bücherwürmer, Urlaubsleseratten und Eselsohrenknicker erschienen. Perlen findet Katja Völkel nicht nur bei Debütautor*innen, sondern auch in Erstübersetzungen von Autor*innen aus Ländern, die im deutschsprachigen Raum bisher kaum bekannt sind.
Bettina Bergmann ist freie Lektorin und Literaturübersetzerin. Mit lettischer Literatur beschäftigt sie sich seit ihrem Studium an der Universität Greifswald. Für die parasitenpresse übersetzt sie die Werke von Janis Jonevs, für den ammian Verlag hat sie Kurzgeschichten von Andris Kuprišs aus dem Lettischen übertragen.
Bei der Übersetzung von »Der Geschmack von schwarzer Erde« hat sie sich auch mit ihrer eigenen Familiengeschichte neu auseinandergesetzt.
Inga Gaile (geboren am 29. Juni 1976 in Riga, Lettland) ist eine lettische Dichterin, Romanautorin und Dramatikerin.
Gaile hat Gedichtbände für Erwachsene und Kinder geschrieben. Ihre Werke befassen sich häufig mit feministischen Themen und nehmen Bezug auf verschiedene stigmatisierte Gruppen. Sie wurde mit dem lettischen Literaturpreis und dem Preis des Festivals der Poesietage ausgezeichnet. Gaile hat Gedichte aus dem Russischen ins Lettische übersetzt, und ihre Gedichte wurden auch in mehrere Sprachen übertragen, darunter Englisch, Estnisch, Deutsch, Schwedisch, Litauisch und Bengalisch. Ihre Gedichtbände wurden in den USA, Spanien, Chile und Mexiko veröffentlicht.
Derzeit ist sie Präsidentin des lettischen PEN.