Crowdfinanzieren seit 2010

Saatgut als Gemeingut ermöglicht Vielfalt und Selbstbestimmung. Wir finanzieren die Züchtung einer freien Roggensorte ¬ und das ist erst der Anfang.

OpenSourceSeeds begleitet Züchterinnen und Züchter bei der Entwicklung neuer, zukunftsfähiger Sorten unserer Kulturpflanzen – eine wichtige Arbeit, die oft viele Jahre dauert, und deren Finanzierung bei kleinen, unabhängigen Betrieben nie langfristig gesichert ist. Mit diesem Projekt können wir zusammen mit dir erstmals als Gemeinschaft die Züchtung einer neuen Roggensorte ermöglichen. Lass uns zusammen direkt in die Zukunft der ökologischen Landwirtschaft investieren!
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
03.05.22 - 11.06.22
Realisierungszeitraum
In Arbeit
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): 30.000 €

Die erstmalige Crowdfunding-Finanzierung einer neuen Getreidesorte, die als Gemeingut für alle geschützt ist – konkret ein neuer Roggen vom Bio-Züchtungsbetrieb

Stadt
Marburg
Kategorie
Landwirtschaft
Projekt-Widget
Widget einbinden

Worum geht es in dem Projekt?

Hallo, wir sind Bella, Johannes und Kai von OpenSourceSeeds und kämpfen für die Freiheit des Saatguts!

Frei zugängliches Saatgut ist wichtig, um biologische Vielfalt zu erzeugen. Die Vielfalt unserer Nutzpflanzen ist der Schlüssel zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel – und somit existentiell für uns alle! Früher gehörte Saatgut allen Menschen gemeinsam und bäuerliche Gemeinschaften entwickelten zusammen über lange Zeit vielfältige Sorten. Inzwischen haben aber wenige große Konzerne ein Saatgut-Monopol geschaffen. Das führt zu genetischer Vereinheitlichung und Verarmung und gefährdet unsere Ernährungssicherheit. Deshalb machen wir Saatgut mit einer Open-Source Saatgut-Lizenz wieder zu einem Gemeingut: So dürfen wieder alle das Saatgut nutzen, teilen, verkaufen und weiterentwickeln, und niemand darf es privatisieren. Weil diese Rechte und Pflichten immer zusammen mit dem Saatgut weitergegeben werden, sind auch seine Nachkommen als Gemeingut geschützt. Damit setzen wir uns nicht nur für die Selbstbestimmung der Bäuerinnen und Bauern, sondern auch für mehr Nutzpflanzenvielfalt ein – das ist unser Beitrag zu einer solidarischen, enkeltauglichen Gesellschaft.

Ist Vielfalt eine Frage des Geldes?

Ja, denn wenn wir Sorten haben wollen, die z.B. besser mit Umweltveränderungen zurechtkommen, müssen wir nicht nur alte Sorten vor dem Aussterben zu bewahren, sondern auch neue ertragreiche und anpassungsfähige Sorten entwickeln. Dabei vergehen oft viele Jahre bis zur fertigen Sorte. Kleine Züchtungsbetriebe decken ihre Kosten meist über Fördermittel und Spenden, können damit aber nie langfristig planen, was ihre Arbeit enorm erschwert.
Dabei sollte die Finanzierung freier, ökologischer Pflanzenzüchtung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein, genauso wie die Bereitstellung von Trinkwasser oder sauberer Luft! Wir bei OpenSourceSeeds beschäftigen uns deshalb schon lange mit der Frage, wie nicht nur der Staat, sondern auch jeder und jede Einzelne sich an der Finanzierung neuer freier Sorten beteiligen kann. Unsere Umfragen haben gezeigt, dass viele Menschen durchaus bereit sind, die ökologische Züchtung aktiv zu unterstützen. So gaben 92% der Befragten an, dass sie im Laden einen Aufpreis bezahlen würden, wenn dadurch neue Sorten finanziert werden können – die dann als Gemeingut für alle nutzbar sind. Hapert es am Ende also nur an der Umsetzung?

»Ein Brot für freies Saatgut« braucht einen Roggen

Bäckereien in verschiedenen Großstädten Deutschlands backen seit mehreren Jahren »Ein Brot für freies Saatgut« mit dem Demeter-Weizen Convento C. Dieser ist dank unserer Open-Source-Lizenz dauerhaft als freies Saatgut geschützt, hat hervorragende Backeigenschaften und wird seit 2019 von Bäckereien in Berlin, Brandenburg und Cottbus und bald auch im Raum Köln verbacken. Mit dem Brotprojekt können wir mehr Menschen auf das Konzept von Saatgut als Gemeingut aufmerksam machen und ganz nebenbei dabei helfen, die Züchtung weiterer Sorten zu finanzieren.
Nun fragen Bäckerinnen und Bäcker immer wieder: »Können wir nicht auch einen freien Roggen bekommen?« Zusammen mit Dir wollen wir ihnen diesen Wunsch erfüllen und eine weitere Getreidesorte als Gemeingut schaffen.

Zum allerersten Mal: Crowdfunding für eine freie Sorte

Wir wollten den Bäckereien gerne zu einem Open-Source-Roggen verhelfen. Aber wer sollte das bezahlen? Da kam uns der Gedanke, erstmals eine neue freie Sorte über eine Crowdfunding-Kampagne zu finanzieren, also die Entwicklung einer neuen Roggensorte mit Hilfe einer großen Gruppe von Menschen zu finanzieren und gleichzeitig das Bewusstsein für die Bedeutung der Pflanzenzüchtung zu stärken. Als wir dies den Züchterinnen und Züchtern vom Dottenfelderhof in Bad Vilbel bei Frankfurt vortrugen, waren sie begeistert von der Idee und hatten auch gleich eine in Entwicklung befindliche Roggensorte parat. Zusammen mit Euch können wir jetzt vielleicht den Wunsch der Bäckereien erfüllen und eine weitere Getreidesorte als neues Gemeingut schützen. Doch dafür benötigen wir Deine Unterstützung!

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

  • Du fragst dich, was Du für die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel tun kannst?
  • Du möchtest etwas gegen das Monopol der großen Konzerne auf dem Saatgutmarkt ausrichten und die Selbstbestimmung von Bäuerinnen und Bauern stärken?
  • Du willst, dass Bäckereien mehr leckeres, gesundes, regionales Bio-Roggenbrot backen – vielleicht bald auch bei Dir um die Ecke?

Dann bist Du hier genau richtig! Mit diesem Crowdfunding finanzieren wir zusammen ganz konkret die Züchtung einer neuen Roggensorte, die von Pflanzenzüchtern auf dem Demeter-Betrieb entwickelt wird.

Aber das ist erst der Anfang.
Ist unsere Kampagne erfolgreich, dann ist dies ein Beweis, dass viele Menschen bereit sind, sich direkt für Saatgut als Gemeingut zu engagieren. Wenn es uns als Gemeinschaft gelingt, genug Geld für eine neue Sorte zu sammeln, senden wir damit ein Signal, dass dies vielen Menschen ein wichtiges Anliegen ist. Das wird andere überzeugen, sich der Bewegung anzuschließen: Züchterinnen und Landwirte, Einzelhändlerinnen und Müller, aber auch gemeinnützige Organisationen und die Politik. Je größer unsere Community wird, desto schwerer wird es, unsere Forderung zu überhören: Seht Züchtung und Nutzpflanzenvielfalt endlich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, betrachtet Saatgut als ein Gemeingut!

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Weil klar ist, dass die Landwirtschaft der Zukunft nur mit Vielfalt funktioniert. Die großen Konzerne setzen auf wenige Hochleistungssorten und exklusive Eigentumsrechte durch Patente und Sortenschutz. Viele Lokalsorten zu entwickeln passt nicht in ihr Geschäftsmodell. Diese dringend benötigte Nutzpflanzenvielfalt kann nur von kleinen und mittelständischen Züchterinnen und Züchtern kommen, und die wiederum benötigen den freien Zugang zu Saatgut. Deshalb ist es so wichtig, für ihre Arbeit endlich eine zuverlässige Finanzierung sicherzustellen.

Mit Deiner Unterstützung ermöglichst Du:

  • den ersten Schritt für eine langfristige Finanzierung der freien ökologischen Pflanzenzüchtung
  • eine neue Roggen-Sorte für einen unabhängigen, Gemeingüter-basierten Saatgutsektor
  • leckeres Open-Source-Roggenbrot!

Wir hoffen, dass auch Du bald Teil unserer Bewegung bist!

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Der Unterstützungsbetrag ermöglicht die Züchtung einer gemeinnützigen und eigentumsfreien neuen Roggensorte. Sie ist mit einer Open-Source-Lizenz geschützt, das heißt: alle dürfen sie nutzen, niemand darf sie unter exklusive Eigentumsrechte stellen, und jeder Empfänger übernimmt mit dem Saatgut die gleichen Rechte und Pflichten: Alle können die Roggensorte anbauen, weiterentwickeln, ihr Saatgut weitergeben und verkaufen und leckeres Roggenbrot daraus backen. Aber niemand darf sie privatisieren und der Gemeinschaft entziehen. Damit sind auch alle Nachkommen und Weiterentwicklungen des Saatguts frei und ein Gemeingut.

Mit dem Startlevel-Betrag von 30.000 Euro können die Züchterinnen und Züchter vom Dottenfelderhof eine neue Roggenpopulation züchten und als Gemeingut schützen.
Und wenn wir gemeinsam mehr als diesen Betrag sammeln? Umso besser! Denn die Population umfasst eine viel größere genetische Vielfalt als eine klassische Sorte und kann auf dieser Basis noch weiterentwickelt und verbessert werden.

  • Plus 10.000 Euro: "Gesundheits-Boost": Die Züchterinnen und Züchter wählen in einer weiteren Runde Roggen-Pflanzen mit besonders guter Krankheitsresistenz aus.
  • Plus 10.000 Euro: "Ernte-Boost": Wir finanzieren eine zusätzliche Leistungsprüfung des Roggens und wählen Roggen-Pflanzen mit besonders guten Erträgen aus.
  • Plus 10.000 Euro: "Back-Boost": Durch ausführliche Laboranalysen der Ernte finden wir heraus, aus welchen Pflanzen Mehl mit besonders guten Backeigenschaften gewonnen werden kann.

So wird der Roggen immer weiter verbessert, und bei jedem Schritt wird genetische Vielfalt gefördert!

Wer steht hinter dem Projekt?

OpenSourceSeeds wird von Bella, Johannes und Kai als Kernteam gemanagt, und viele andere tragen dazu bei. Gemeinsam haben wir uns zum Ziel gesetzt Saatgut vor Privatisierung zu schützen und so ein dauerhaft gesichertes Gemeingut für alle zu schaffen. Mit Hilfe der Open-Source Saatgut-Lizenz tragen wir dazu bei, einen eigentumsfreien, Gemeingüter-basierten Saatgutsektor aufzubauen und als zweite Säule neben der privaten Saatgutversorgung etablieren. Die Initiative OpenSourceSeeds wurde 2017 unter dem Dach des Vereins Agrecol gegründet.

Der Demeter-Betrieb Dottenfelderhof leistet einen wichtigen Beitrag bei der Ergänzung der Pflanzenbau-Wissenschaft mit praktischen Erfahrungen und der Ausbildung junger Züchter*innen und Landwirt*innen in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Seit über 30 Jahren entwickelt ein engagiertes Team von Pflanzenzüchtern und -züchterinnen zukunftsfähige Gemüse- und Getreidesorten, viele in Kooperation mit Universitäten und Forschungsinstituten.

OpenSourceSeeds

Was kann ich persönlich für die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel tun? Ganz klar: Für Vielfalt auf dem Acker sorgen, mit freien Sorten.
Dieses Projekt hat den Startnext Check up bestanden.
Mehr Projekte entdecken

Kooperationen

Culinaris – Saatgut für Lebensmittel

Culinaris ist eine junge Initiative für ökologisches Saatgut mit einem Fokus auf Sorten, die unter Low-Input-Bedingungen gut gedeihen. Einige der Sorten wurden in Forschungsprojekten entwickelt, so auch die Open-Source-Tomaten.

Biogartenladen

Der Familienbetrieb möchte mit seinem Angebot ermutigen, wieder Nutzgärten, vor allem essbare Gärten, zum Nutzen von Mensch und Umwelt anzulegen.

Beetfreunde

Die Beetfreunde sind eine Online-Community mit einer Leidenschaft fürs Gärtnern, die andere dafür begeistern will, wieder mehr Lebensmittel selbst anzubauen. In ihrem Shop gibt es Produkte, die sie selbst überzeugt haben, z.B. Open-Source Saatgut.

Raimund Biogartenbedarf

Raimund Biogartenbedarf hat sich als Versandhändler unter dem Motto ""Gutes für anspruchsvolle Gärtner" auf ökologische und nachhaltige Gartenprodukte spezialisiert und deshalb auch Open-Source-Saatgut im Angebot.

Ernährungsrat Köln und Umgebung

Er wurde im März 2016 als erster Ernährungsrat in Deutschland gegründet und will regionale Kreisläufe und das Bewusstsein für den Wert der Lebensmittel und der nachhaltigen Landwirtschaft stärken – z.B. durch ein eigenes Open-Source-Brot für Köln!

VARIETAS

ist eine kleine Pflanzenzüchtungsfirma in Weiach (Schweiz), die mit Tomaten, Kartoffeln und anderen Gemüsesorten arbeitet. Die Sorten sind speziell für den Bio- und Permakulturmarkt gedacht. VARIETAS hat unsere Open-Source-Kartoffeln entwickelt!

Impressum
OpenSourceSeeds - AGRECOL
Johannes Kotschi
Johannes-Acker-Str. 6
35041 Marburg Deutschland

02.06.22 - Wir haben uns entschieden, unsere Kampagne um...

Wir haben uns entschieden, unsere Kampagne um eine Woche zu verlängern, um einige unerwartete Hindernisse in der bisherigen Laufzeit auszugleichen.
So wollen wir sichergehen, dass wir das Startlevel erreichen und unsere gemeinsamen Anstrengungen nicht umsonst waren. Wenn wir mehr sammeln, können wir zusätzliche Züchtungsschritte finanzieren, die die neue Roggensorte weiter verbessern. Alles zum Hintergrund der Verlängerung findet Ihr in unserem Blog-Artikel auf der Kampagnenseite.

Teilen
Ein Roggen, der uns allen gehört
www.startnext.com
Facebook
X
WhatsApp
LinkedIn
Xing
Link kopieren

Diese Video wird von YouTube abgespielt. Mit dem Klick auf den Play-Button stimmst du der Weitergabe dafür notwendiger personenbezogenen Daten (Bsp: Deine IP-Adresse) an Google Inc (USA) als Betreiberin von YouTube zu. Weitere Informationen zum Zweck und Umfang der Datenerhebung findest du in den Startnext Datenschutzbestimmungen. Mehr erfahren